anmerkungen zur villa 3 käse hoch

Alle reden von den Kosten, nur wenige vom Wert – Einige Anmerkungen zum Umgang mit den Kindern, den Eltern und dem Personal der "Villa 3 Käse hoch"

[Offener Brief an die Mitglieder des Stadtrates und an die einschlägigen Bereiche der Stadtverwaltung Erfurt]

Sehr geehrte Damen und Herren,

Die Tatsache, dass mein Enkelsohn zu den von der Schließung der Kita betroffenen Kindern gehört, hat mich bislang sehr zurückhaltend agieren lassen. Nun, wo offensichtlich alle "Messen gesungen sind" und, wie von der Verwaltung stets beabsichtigt, die Einrichtung im Sommer 2015 geschlossen wird, gebe ich diese Zurückhaltung auf.

  1. Die Verwaltung hat sich in diesem Verfahren als vollkommen beratungs- und stadtratsbeschlussresistent  erwiesen.  In den letzten Monaten gab es im Stadtrat eine ganze Reihe von Beschlüssen und Aufträgen mit dem Ziel die Kita bis 2018 zu erhalten. Sie wurden von der Verwaltung entweder weitgehend ignoriert oder mit teilweise abenteuerlichen Argumenten bzw. Kosten für die Weiterbetreibung  konterkariert.
  2. Die betroffenen Eltern haben sich in beeindruckender Weise engagiert, Gespräche gesucht, Vorschläge gemacht und sich kompromissbereit gezeigt. Sie wurden angehört, hingehalten, ruhig gestellt und vertröstet.
  3. Vor der Kommunalwahl im Mai 2014 wurde von allen Parteien signalisiert, dem Elternwillen gerecht zu werden. Das jetzige Ergebnis muss die engagierten Eltern und das Personal frustrieren und nährt somit die zunehmende Politikverdrossenheit.
  4. Die Kita ist seit 60 Jahren in Betrieb. Sie blieb es, aus gutem Grund auch weiter, als  vor einigen Jahren der Ersatzbau fertiggestellt wurde. Es hat sich seither nichts Gravierendes geändert, was die Betriebserlaubnis in Frage stellt. Es gibt keine groben Mängel, die es nicht auch in anderen Einrichtungen gibt, ohne dass diese ihren Betrieb einstellen müssen.
  5. Den Betroffenen geht es nicht um einen Fortbestand über das Jahr 2018 hinaus, sondern um eine Übergangslösung, die sich mit minimalen Kosten erreichen lässt. Die Befürchtung, dass sich im Jahr 2018 gleiches wiederholt ist daher absurd und kann durch geringen administrativen Aufwand ausgeschlossen werden.
  6. Die zwischenzeitlich von der Verwaltung zugesagte "Ersatzlösung", die Kinder als Gruppe in einer benachbarten Einrichtung unterzubringen hat sich als nicht realisierbar erwiesen.
  7. Und genau darum geht es den Eltern: Die Kinder als Gruppe. Das ist eine Frage des Wertes und sollte nicht eine Frag der Kosten sein. Neben den Eltern sind die Kinder der Kita und selbstverständlich auch die Betreuer dort ganz wesentliche Bezugspersonen. Sie präsentieren die sozialen Beziehungen für das heranwachsende Vorschulkind. Hier bilden sich soziale Präferenzen heraus. Sie sind eine immanente Grundlage für die Generierung von Sozialkompetenz. Das gedeihliche Miteinander von Eltern, Kindern und Betreuern wird spürbar, wenn man z. B. ein Sommerfest oder eine Projektwoche besucht. Vertrautheit, Wohlgefühl, Aufgehobenheit, schlüssige pädagogische Betreuungskonzepte und Empathie sind Werte, die in Kostenbeträgen kaum beschrieben werden können.

Es ist mehr als schade, dass mit der Diskussion über den Erhalt der "Villa 3 Käse hoch" der vorbildliche Ertrag des ehrgeizigen Kita-Sanierungsprogramms seit 2007 derart diskreditiert wird. Verwaltung und Stadtrat haben auf diesem Gebiet Hervorragendes geleistet.

Reden wir also zuallererst über diese Werte und dann freilich auch über Kosten. Über realistische, nicht über vollkommen überzogene. Einen oder zwei Hightech-Poller sollten sie uns allemal wert sein.

Die Stadtverwaltung ist Dienstleister für die Bürger dieser Stadt, also auch für die betroffenen Eltern und Kinder. Sie hat sich um deren Anliegen zu kümmern. Es ist jetzt müßig, darüber zu befinden wer die Probleme verursacht hat.

Ich fordere die Verwaltung deshalb auf, unverzüglich gemeinsam mit allen betroffenen Eltern und dem Träger eine Lösung zu finden, die deren Anliegen gerecht wird. Das sollte jede Mühe wert sein.

Dr. Wolfgang Beese

mehr geld für kultur im haushalt 2014

zum wiederholten mal hat die stadtverwaltung die haushaltsstelle "eobanus hessus schreibwettbewerb" gestrichen. ein schreibwettbewer für junge leute. und das in einem jahr, in dem das jahresthema "wieviel worte braucht der mensch?" heißt. das ist nicht hinnehmbar. ein entsprechender änderungsantrag ist eingereicht und wird am 13. februar 2014 sicherlich auch beschlossen. 

auch die kunstmesse "artthür" wird durch einen weiteren haushaltsänderungsantrag gefördert. die künstler brauchen diese messe. es ist eine besondere art der kunstförderung, auf die nicht verzichtet werden kann.

turbulenzen um die erfurt tourismus und marketing gmbh

neue strategie sowie der verzicht auf aufsichtsratsgeld und tantieme

SPD-fraktion setzt auf die zukunftsfähigkeit der erfurt tourismus und marketing gmbh

die details meines aufrufs zum verzicht auf aufsichtsratsgeld und tantieme können sie hier nachlesen. Und den entsprechend Artikel aus der TA finden sie hier.

öffnungszeiten der museen

die änderung der öffnungszeiten in der letzten haushaltsdebatte ist ein fehler gewesen, der korrigiert werden muss.

nun gibt es endlich erste fortschritte. mehr können sie dem folgenden artikel der thüringer allgemeinen entnehmen.

der fehler ist behoben. die öffnungszeiten in den erfurter museen werden ab 1. januar 2013 wieder so sein, wie sie vor der reduzierung waren.